Leistungsspektrum
Nephrologie
In unserer Abteilung haben wir uns auf die Diagnostik und Therapie aller akuten und chronischen Nierenerkrankungen spezialisiert.
Zu den üblichen diagnostischen Schritten gehört:
- eine ausführliche Anamnese (Symptome, Beschwerdedauer)
- eine körperliche Untersuchung ggf. gemeinsam mit unseren urologischen Kollegen
- eine ausgedehnte Urindiagnostik (Sammelurin, Urinstatus, mikroskopische Untersuchung des Urinsedimentes, ggf. mikrobiologische Untersuchung auf Bakterien, Viren und Parasiten)
- eine ausgedehnte Blutuntersuchung mit ggf. Bestimmung von Autoantikörpern
- eine Ultraschalluntersuchung des Abdomen (= Bauch) und insbesondere der ableitenden Harnwege (Niere, Harnleiter, Blase)
- ggf. eine Ultraschall-gesteuerte Nierenpunktion zur Gewinnung von Nierengewebe zur mikroskopischen Untersuchung des Gewebes
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der urologischen Abteilung (CA. Dr. med. Franzaring), den gefäßchirurgischen Kollegen (CÄ Dr. Claus Nill und Dr. Markus Schneider), den niedergelassenen nephrologischen Kollegen und Dialysezentren sowie dem Krebsforschungszentrum Heidelberg.
Nach Diagnosestellung erfolgt die Behandlung entweder ambulant (bei den niedergelassenen Kollegen) oder falls nötig stationär.
Unser Behandlungsspektrum umfasst hierbei:
- die medikamentöse Therapie
- die Antikörpertherapie (z. B. Rituximab)
- die Chemotherapie bei Nierenzellkarzinom
- die Vorbereitung auf eine etwaige nötige Nierentransplantation
- die Nachsorge von nierentransplantierten Patienten
- sowie alle Verfahren der Nierenersatztherapie (Dialyse)
Folgende Verfahren der Nierenersatztherapie bieten wir an:
- Blutwäsche (Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltrationen, CVVH = continuierliche venovenöse Hämofiltrationen)
- Bauchfelldialyse (CAPD = continuierliche ambulante Peritonealdialyse, APD = automatische Peritonealdialyse) Training für Heimdialyseverfahren.
- Besondere extrakorporale Blutreinigungsverfahren (Hämoperfusion zur Giftelimination, Plasmaseparation bei Autoimmunerkrankungen, Lipidapherese bei schweren erblichen Fettstoffwechselstörungen)
- Rheopherese zur Verbesserung der Durchblutung bei Hörsturz und seltenen Formen von Sehstörungen
Über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Nierenersatztherapie informieren wir Sie gerne.
Sollte eine Nierenersatztherapie (Passager oder von Dauer) nötig sein erfolgt in Zusammenarbeit mit der Klinik für Gefäßchirurgie die Anlage des entsprechenden Gefäßzugangs (Shunt, Demerskatheter) oder in Kooperation mit der Klinik für Allgemeinchirurgie die Anlage eines Bauchfellkatheters.
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Die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) kann auf vielen verschiedenen Ursachen beruhen. Am häufigsten ist die essentielle arterielle Hypertonie, die in der Regel erst jenseits des 30. Lebensjahres auftritt und eine multifaktorielle, polygene Erkrankung darstellt. Zusammen mit anderen Faktoren wie Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Harnsäureerhöhung und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) erhöht die arterielle Hypertonie das Risiko für Folgeerkrankungen wie z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall.
Von der essentiellen arteriellen Hypertonie unterscheiden wir die sekundären Hypertonieformen, die auf bestimmte Erkrankungen z. B. der Niere, der Nierengefäße oder des hormonbildenden Systems zurückzuführen sind.
Zur Diagnostik der arteriellen Hypertonie und deren Folgeerkrankungen steht unseren Patienten eine moderne, apparative Technik zur Verfügung:
• Duplex- und Dopplersonographie
• 24-Stunden-Langzeitblutdruckmessung
• 24-Stunden-Langzeit-EKG
• Belastungs-EKG
• Echokardiographie
• Blut- und Urinuntersuchungen bei hormonellen Störungen
Im Anschluss an die Diagnostik erfolgt (sofern eine stationäre Therapie notwendig sein sollte) die Behandlung von -schwer einstellbaren- Bluthochdruckleiden und deren Folgeerkrankungen.
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Uns stehen für die stationäre und halbstationäre Behandlung von Dialysepatienten 12 modern ausgestattete Dialyseplätze zur Verfügung.
Wir arbeiten sehr eng mit dem angegliederten Dialysezentrum des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation, einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Neu-Isenburg, zusammen.
Das Zentrum betreut zurzeit ca. 120 Hämodialysepatienten.
Infektiologie
Mit der jahrzehntelangen Erfahrung in der infektiologischen Behandlung schwer immunkompromittierter Patienten werden alle Formen einer akuten oder chronischen Infektionserkrankung diagnostiziert und speziell behandelt.
Zu den üblichen diagnostischen Schritten gehört:
- eine ausführliche Anamnese (Symptome, Beschwerden, psychosoziale Begleitumstände, kulturelle Aspekte u.s.w.)
- eine körperliche Untersuchung
- ausgedehnte Infektionsdiagnostik mit Blutkulturen, Infektionsserologie, ggf. Organpunktionen, Lungenspiegelung und bronchoalveoläre Lavage)
- Diagnostik von sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Lues, GO, Clamydien u.s.w.
- moderne Verfahren zur Post- und Präexpositionsprophylaxe bei Kontakt mit Infektionserkrankungen.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Uni-Kliniken Bonn, Köln, Frankfurt und Mainz sowie dem Arbeitskreis AIDS Rheinland-Pfalz/Saarland und als Mitglied im Kompetenzzentrum HIV, AIDS und Hepatitis und der Deutschen Leberstiftung
Das Behandlungsspektrum umfasst dabei:
- alle Formen einer antiretroviralen Therapie
- antivirale Behandlungskonzepte
- Tuberkulostatische Therapie, auch bei Multiresistenz
- gezielte antibiotische Behandlung gemäß internen Leitlinien eines Antibiotic stewardships
- Antiparasitäre Behandlung
Angegliedert an die stationäre Diagnostik und Behandlung ist die Immunologische Ambulanz, die eine Sonderzulassung zur Behandlung schwerer chronischer lebensbedrohlicher Infektionserkrankungen hat. Dadurch ist ein ambulant/stationäres Behandlungskonzept möglich, von dem besonders Patienten mit HIV, AIDS, Tuberkulose und viraler Hepatitis profitieren.
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Angegliedert an die Klinik für Innere Medizin ist die Infektiologie / Immunologische Ambulanz. Neben dem stationären Bereich steht zur Behandlung schwerer Infektionserkrankungen auch die Immunologische Ambulanz zur Verfügung. Behandlungsschwerpunkte sind hierbei:
• Hepatitiden insbesondere Hepatitis B, C, D
• Sexuell übertragbare Erkrankungen
Wir stellen einen zentralen Punkt in der medizinischen und psychosozialen Versorgung dar und verfolgen hierbei einen ganzheitlichen Therapieansatz. Es bestehen enge Kontakte zu den lokalen und überregionalen Behandlungszentren (auch für Suchtmedizin), den Gesundheitsämtern im nördlichen Rheinland-Pfalz, den lokalen AIDS-Hilfen und dem stationären Bereich des Kemperhofs. Somit ist die neu gestaltete große Ambulanz in nationale Kompetenznetzwerke eingebunden. Hierdurch ist eine ganzheitliche Betreuung der Patientinnen und Patienten ohne einen Wechsel der Bezugspersonen möglich.
Der Erstkontakt ist - aus Erfahrung - oft mit vielen Hemmungen und Ängsten verbunden. Wir ermöglichen jedem Patienten den Besuch der Ambulanz in angenehmer Atmosphäre, mit entsprechender Diskretion und Zeit.
Dienstags und donnerstags sind darüber hinaus Mitarbeiter der AIDS-Hilfe anwesend und führen eine offene Sprechstunde.
Die Ambulanz ist eines der größten Behandlungszentren für HIV / AIDS in Rheinland-Pfalz und Mitglied des Kompetenznetzwerkes HIV / AIDS. Zusammen mit den Behandlungspartnern richtet sie das jährliche AIDS- und Hepatitisforum in Koblenz aus.
Eine regelmäßige Weiterbildung des Behandlungsteams und Teilnahme an wissenschaftlichen Studien (mit der Möglichkeit der Dissertation) ist gegeben und trägt dazu bei, dass die Behandlung auf dem aktuellsten medizinischen Stand ist. Es besteht zudem Weiterbildungsmöglichkeit im Fach Infektiologie