Pädiatrische Hämatologie und Onkologie

Die Pädiatrische Hämatologie und Onkologie im Kemperhof ist eine von zwei Kliniken in Rheinland-Pfalz, in denen Kinder und Jugendliche mit Krebs- und angeborenen Bluterkrankungen behandelt werden können. Bundesweit gibt es insgesamt ca. 60 solcher Einrichtungen.

Pädiatrische Onkologie
Unsere kleinen und großen Patienten werden von einem multiprofessionellen Team versorgt und unter Einsatz modernster Therapiemethoden nach den Empfehlungen der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) behandelt. Durch eine weltweit einzigartige Zusammenarbeit der kinderonkologischen Kliniken ist sichergestellt, dass alle Patienten in Deutschland an jedem Standort die gleiche Diagnostik und Therapie erhalten.
In Zusammenarbeit mit zahlreichen internen und externen Kooperationspartnern (Radiologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Neurochirurgie, Chirurgie, Orthopädie, Urologie, Innere Medizin und anderen) können wir am Kemperhof (fast) alle Therapien für Blut- und Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter durchführen. Durch unsere gute Vernetzung, insbesondere durch die enge Kooperation mit der Universitätskinderklinik in Marburg/Gießen, können wir den Patienten eine geeignete Klinik vermitteln, die wir nicht selbst behandeln können. Dies gilt auch für Patienten mit außergewöhnlich schweren oder therapierefraktären Erkrankungen, denen wir durch unsere Mitgliedschaft im „Forschungsverbund GPOH Südwest“ oft noch therapeutische Optionen anbieten können.
Das Altersspektrum der im Kemperhof behandelten Patienten reicht vom Frühgeborenen bis an den Übergang zur Volljährigkeit und manchmal sogar darüber hinaus. Dabei ist es unser Ziel, den Kindern und Jugendlichen einen möglichst altersgerechten Aufenthalt zu bieten. Sie können bei Ihrem Kind im Zimmer übernachten oder in der Elternwohnung, die sich direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet und Ihnen kostenfrei von der Elterninitiative krebskranker Kinder Koblenz e.V. zur Verfügung gestellt wird.

Pädiatrische Hämatologie
Einen besonderen Schwerpunkt unserer Abteilung bildet die Diagnostik und Therapie nicht-bösartiger Bluterkrankungen. Hierbei handelt es sich überwiegend um angeborene Erkrankungen der roten Blutkörperchen wie die Sichelzellkrankheit, die Thalassämie-Syndrome, die Sphärozytose, den Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel und den Pyruvatkinasemangel. Aber auch Blutbildungsstörungen infolge Eisen-, Vitamin-B12- und Folsäuremangel oder im Rahmen angeborener Erkrankungen wie der Diamond-Blackfan-Anämie oder der Fanconi-Anämie werden bei uns nach aktuellem Stand der Wissenschaft versorgt. Selbstverständlich bieten wir auch eine zeitgemäße Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der weißen Blutkörperchen (z.B. Neutropenien) oder Blutplättchen (z.B. ITP) an.
Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie von Patienten, die aus unterschiedlichen Gründen wiederholt Bluttransfusionen erhalten haben oder erhalten müssen, ist die Überwachung des Eisengehalts des Körpers und die medikamentöse Entfernung von mit den Transfusionen zugeführtem Eisen. Hier können wir als Bestandteil unserer Kooperationsvereinbarungen die nicht-invasive Messung von Herz- und Lebereisen mittels Kernspintomografie anbieten, die eine exakte Steuerung der Eiseneliminationstherapie und dadurch eine Minimierung von Nebenwirkungen erlaubt.

GPOH-Konsortium Sichelzellkrankheit
Das GPOH-Konsortium Sichelzellkrankheit setzt sich aus Vertretern von fünf Universitätskliniken (Berlin, Frankfurt, Heidelberg, Hamburg, Ulm) und dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein zusammen. Unser Chefarzt Dr. Lobitz ist Sprecher dieser Gruppe. Das GPOH-Konsortium Sichelzellkrankheit ist für das Behandlungskonzept von Kindern und Jugendlichen mit einer Sichelzellkrankheit in Deutschland verantwortlich. Neben der Bereitstellung einer Behandlungsleitlinie hat das Konsortium ein Patientenregister etabliert und die Einführung eines Neugeborenenscreenings auf Sichelzellkrankheit in Deutschland erreicht. Weitere Informationen finden Sie bei Bedarf unter www.sichelzellkrankheit.info.

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