Operation:
Die Operation muss für jede Frau, die an Brustkrebs erkrankt ist, ganz individuell geplant werden. Die Vorstellungen der Frau und die Erfordernisse der Erkrankung sind dafür entscheidend. Meist kann es vermieden werden, die Brust ganz abzunehmen. Ziel ist, die Krebszellen vollständig aus der Brust zu entfernen und die Lymphknoten zu untersuchen. Dazu gibt es heute schonende Methoden. Die Defekte, die durch das Herausschneiden des Tumors entstehen, können mit Gewebe aus derselben Brust, durch Eigengewebe von einem anderen Körperteil oder durch Implantate ausgeglichen werden. Fragen Sie Ihren Operateur ausdrücklich, welche verschiedenen Möglichkeiten Sie persönlich haben.
Chemotherapie:
Chemotherapien sind dazu da, winzigste Überbleibsel der Erkrankung im Körper zu besiegen oder eine fortgeschrittene Erkrankung in Schach zu halten. Nicht jede Frau hat einen Nutzen von einer Chemotherapie. Man muss genau schauen, bei wem eine Chemotherapie hilft, die Aussichten auf Heilung zu verbessern. Ist dies der Fall, sind die Ärzte froh, diese Möglichkeit zusätzlich anbieten zu können. Man braucht sich vor einer Chemotherapie nicht zu fürchten. Es gibt Medikamente zur Vorbeugung der gefürchteten Nebenwirkungen. Erst wenn alles über Wesen und Stadium der Krebserkrankung bekannt ist, berät Sie Ihr Arzt, ob Sie sich dieser Therapie unterziehen sollten.
Hormontherapie:
Hat ein Tumor die Eigenschaft, unter Hormoneinfluss schneller zu wachsen, wird versucht, ihm diese Hormone zu entziehen. Es handelt sich hierbei um eine antihormonelle Therapie. Die Empfindlichkeit eines Tumors auf Hormontherapie zeigt sich an einer Eigenschaft der Krebszellen. Diese sind „rezeptorpositiv“, wenn sie auf Hormone ansprechen, „rezeptornegativ“, wenn nicht. Bei rezeptorpositiven Tumoren ist oftmals eine Therapie über mehrere Jahre mit z. T. auch wechselnden Präparaten angezeigt. Zum Glück ist die Verträglichkeit gut, was diese Therapie besonders attraktiv macht.
Strahlentherapie:
Bei jeder brusterhaltenden Therapie ist eine Nachbestrahlung erforderlich. Die Belastungen dadurch sind gering. In Risikosituationen, z. B. aufgrund einer besonderen Lage des Tumors, kann die Strahlentherapie einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Gefahr des Wiederauftretens vor Ort entscheidend zu verringern.
Besondere Therapien:
Liegen ganz besondere Tumore vor, kann es sein, dass zusätzliche Therapien empfohlen werden. Es handelt sich um Immuntherapien (z. B. Trastuzumab=Herceptin) oder die Hemmung von Wachstumsfaktoren (z. B. Avastin). Diese Stoffe helfen leider nur wenigen Frauen. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, ob diese Therapien für Sie geeignet sind.
Alternative Therapien:
Es gibt sehr viele Angebote, die eine Heilung von Brustkrebs oder eine Verbesserung der Lebensqualität in Aussicht stellen. Darunter sind sinnvolle und unschädliche, aber auch nutzlose und schädliche. Fragen Sie Ihren Arzt gezielt nach Präparaten, um Gesundheitsschäden oder sinnlose Geldausgaben zu vermeiden. Grundsätzlich ist eine zusätzliche Medikation über die mit Ihrem Arzt hinausgehende nicht nötig, um die Aussicht auf Heilung zu verbessern.