Geburt

Das Baby kündigt sich an!

Die Zeit um den errechneten Geburtstermin wird von vielen werdenden Eltern mit Spannung erwartet. Es gibt einige Zeichen, die den Geburtsbeginn ankündigen. Hierzu zählt z.B. der Abgang des Schleimpfropfes, der während der Schwangerschaft den Muttermund verschließt. Dabei kann es zu einer leichten Blutung kommen. Sollten Sie also etwas zähflüssigen Schleim in Ihrer Vorlage finden, so können Sie damit rechnen, dass in den nächsten Tagen die Geburts­wehen einsetzen.

Häufig verspüren Frauen in den Tagen vor der Geburt leichte Wehen, die sich als Ziehen im Rücken bemerkbar machen. Diese Vorwehen treten meist in den Abendstunden auf. In den Kreißsaal sollten Sie kommen, wenn die Wehen regelmäßig in Abständen von fünf Minuten auftreten und länger als eine Stunde anhalten.

Manchmal kommt es schon vor Einsetzen der Wehen zu einem Blasensprung. Wenn die Fruchtblase springt, sollten Sie immer den Kreißsaal aufsuchen. Besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt, ob Sie bei einem Blasensprung ohne beson­dere Vorkehrungen in die Klinik kommen können.

In den beiden Kreißsälen befinden sich Pezzibälle, Deckenseil, Gebärhocker, Lagerungshilfen und Multifunktionsbetten, damit Sie jederzeit die Haltung einnehmen können, die für Sie unter der Geburt am angenehmsten ist. Ebenso gibt es eine Entspannungs- bzw. Gebärbadewanne.

Die beiden Aufnahmezimmer, in denen beispielsweise auch ein CTG geschrieben wird, können bei Bedarf ebenfalls als Kreißsaal genutzt werden. Während Ihres Aufenthaltes werden Sie rund um die Uhr von unserem erfahrenen und hoch kompetenten Team betreut.

Das Baby kommt!

Eine Geburt verläuft in mehreren Phasen. Man unterscheidet die Eröffnungs-, die Austreibungs- und die Nachgeburtsperiode.

Als Eröffnungsperiode wird die Phase der Geburt bezeichnet, die den Muttermund öffnet. Sie beginnt mit regelmäßigen Wehen und endet mit der vollständigen Öff­nung des Muttermundes. Im Verlauf der Eröffnungsperiode werden die Wehen kräftiger und bewirken ne­ben der Eröffnung des Mutter­mundes ein Tiefertreten des Kindes im mütterlichen Becken. Die Dauer der Eröffnungsperiode variiert von ca. sieben bis zwölf Stunden beim ersten Kind. In dieser Phase ist es wichtig, sich so gut wie möglich zu entspannen. Auf den folgenden Seiten finden Sie die verschiedenen Entspannungsmöglichkeiten in unseren Kreißsälen in Koblenz und Mayen wie z.B. das Entspann­ungsbad, den Pezziball oder das Seil. Ihre Hebamme leitet Sie dabei im­mer zur richtigen Atemtechnik an. Zusätzlich kann Ihr Partner Ihnen durch Massage des Rückens helfen. Regelmäßige CTG-Kontrollen geben Aufschluss über das Wohlbefinden Ihres Kindes.

Die Austreibungsperiode beginnt, wenn der Muttermund vollständig, das heißt 10 cm, eröffnet ist, und endet mit der Geburt des Kindes. Die Kraft Ihrer Wehen schiebt das Kind nun immer tiefer ins Becken. Durch den Druck, den das Kind auf den Damm und auf den Becken­boden ausübt, verspüren Sie von ganz alleine den Wunsch, mitpres­sen zu wollen.

Die Austreibungsperiode kann bei der ersten Geburt bis zu zwei Stun­den dauern, nachfolgende Kinder werden meist schneller geboren.

Wenn das Köpfchen in der Scheide sichtbar wird, sagt Ihre Hebamme Ihnen genau, wie Sie mitpressen sollen. Gleichzeitig schützt sie Ihren Damm und sorgt für einen langsa­men und schonenden Austritt des kindlichen Köpfchens. Erst jetzt können Hebamme und Arzt beur­teilen, ob ein Dammschnitt notwen­dig ist. Dieser Abschnitt der Geburt ist für Mutter und Kind sehr anstrengend. Durch die richtige Atemtechnik sammeln Sie in den Wehenpausen für sich und Ihr Baby neue Energie. Anleitung und Motivation erhalten Sie auch in dieser Phase von Ihrer Hebamme.

Mit der nächsten Wehe wird Ihr Baby geboren und Ihnen sogleich auf den Bauch gelegt. Erst wenn die Nabelschnur aufgehört hat zu pulsieren, wird das Neugeborene abgenabelt. So bekommt das Kind weiterhin sauerstoffreiches Blut über die Nabelschnur und kann sich schrittweise an seine Umwelt anpassen.

  • Gebärmöglichkeiten

    Die Geburt ist ein aktiver Prozess. Um den physiologischen Geburtsverlauf zu unterstützen, ist es uns wichtig, dass Sie sich Ihre Gebärposition selbst aussuchen und ausprobieren, wo und wie Sie sich am wohlsten fühlen. Hierzu werden Ihnen verschiedene Möglichkeiten gezeigt und angeboten.

    In unseren Kreißsälen befinden sich Pezzibälle, Deckenseil, Geburtswanne, Gebärhocker, Lagerungshilfen und Multifunktionsbetten, damit Sie jederzeit die Haltung einnehmen können, die für Sie unter der Geburt am angenehmsten ist. Sie können Ihr Baby somit auf ganz individuelle Art zur Welt bringen.

    Um Ihnen einen besseren Überblick über die Gebärmöglichkeiten zu verschaffen und damit Ihre Entscheidung zu erleichtern, bieten wir Ihnen regelmäßig die Möglichkeit an einer Kreißsaalführung teilzunehmen. Weitere Infos dazu finden Sie in unserem Veranstaltungskalender unter dem Suchbegriff "Kreißsaalführung".

    • Klinikgeburt
      Die Klinikgeburt findet im Krankenhaus statt. Hierbei bestimmt die Mutter die Dauer ihres Aufenthaltes selbst. Der Krankenhausaufenthalt nach einer normalen Geburt kann zwischen 1 und 4 Tagen betragen. Mutter und Kind können, wenn es keine medizinischen Einwände gibt, auf Wunsch jederzeit entlassen werden. Hierbei ist es uns wichtig zu erwähnen, dass am Entlassungstag die Entlassung bis 11:00 Uhr erfolgen sollte.
    • Wassergeburt
      Voraussetzung für eine Wassergeburt ist, dass Sie sich im Wasser wohlfühlen. Wichtig ist dabei, dass Ihr Partner oder eine andere Bezugsperson während der gesamten Geburtsphase anwesend ist. Sie können sich in allen Phasen der Geburt im Wasser aufhalten. Ab der 34. Schwangerschaftswoche sollten Sie mit uns über die Voraussetzungen und Besonderheiten der Wassergeburt sprechen.
    • Beleggeburt am St. Elisabeth Mayen
      Beleggeburt bedeutet, dass Sie mit der Hebamme Ihrer Wahl zur Geburt ins Krankenhaus gehen. Hierzu ist eine frühzeitige Anmeldung bei unseren Beleghebammen nötig. Adressen und weitere Informationen erhalten Sie über unseren Kreißsaal in Mayen.
    • Ambulante Geburt
      Die ambulante Geburt findet im Krankenhaus statt, das Wochenbett verbringen Sie zu Hause. Sie verlassen das Krankenhaus 4-6 Stunden nach Ihrer Entbindung. Die häusliche Versorgung und die Wochenbettbetreuung durch eine Hebamme sollten frühzeitig organisiert werden. Eine frühzeitige Anmeldung bei einer Hebamme ist hierzu Voraussetzung.
  • Geburtserleichterung

    Die Geburt kann für die Mutter schmerzhaft verlaufen. Um diesen Schmerzen entgegenzuwirken, bieten wir unterschiedliche Hilfen an. Unser Spektrum in der Schmerzbehandlung reicht von alternativen Methoden wie Akupunktur, Homöopathie, Massage, Aromatherapie oder Entspannungsbad über die konventionellen Schmerzverfahren (Infusionen, Spritzen oder Zäpfchen) bis zur Periduralanästhesie (PDA).

    • Akupunktur
      Die Erkenntnis, dass bei der Stimu­lation bestimmter Nerven eine Entspannung und Schmerzerleichterung erreicht werden kann, macht sich auch die Geburtshilfe zu­nutze. So können z.B. mit Hilfe ei­ner Akupunkturnadel Schmerzen in der Eröffnungsperiode gelindert werden. Mit der Akupunk­tur wird auch eine schnellere Eröff­nung des Muttermundes erreicht.
    • Homöopathie
      Heute werden in der Geburtshilfe auch homöopathische Mittel angewendet. Sie bewirken kei­ne direkte Erleichterung der Ge­burtsschmerzen, können der Mut­ter aber helfen, mit den Schmerzen besser zurecht zu kommen und sich zu entspannen. Dadurch können sie eine raschere Eröffnung des Muttermundes bewirken.
    • Massage
      Zu Beginn der Entbindungsphase ist es be­sonders wichtig, trotz der zunehmenden Wehen zu entspannen. Die Entspannung kann durch verschiedene Maßnahmen wie die Kreuzbein­massage erreicht werden.
    • Aromatherapie
      In der Aromatherapie werden über den Geruchssinn Körper und Seele angesprochen. Dazu werden ätheri­sche Öle freigesetzt. Zur Entspannung während der Geburt eignet sich insbesondere die Raumaromatisierung mittels einer Duft­lampe. Bei uns stehen Ihnen eine gro­ße Auswahl ätherischer Öle und Duftlampen zur Verfügung.
    • Entspannungsbad
      Eine gute Möglichkeit zur Geburtserleichterung ist das Entspan­nungsbad. Die Wärme des Wassers und das Gefühl der Schwerelosig­keit helfen der Schwangeren, sich ganz zu entspannen. Lockernde Bewegungen wie z.B. das Becken­kreisen lassen sich im Wasser viel leichter ausüben.
    • Periduralanästhesie (PDA)
      Eine nahezu schmerzlose Eröff­nungsperiode kann durch die PDA erreicht werden. Hierbei wird an die Nervenwurzeln in der Nähe des Rückenmarks ein feiner Katheter gelegt. Über diese wird ein Medikament gespritzt, das die Schmerzen im Unterleib vorübergehend aufhebt. Ihre Beweglichkeit wird jedoch nicht eingeschränkt. Das Rücken­mark wird dabei nicht verletzt.
      Das Legen der PDA selbst ist nahe­zu schmerzlos. Da es zu keinem Übertritt des Schmerzmittels in die Blutbahn kommt, wird auch Ihr Kind nicht beeinflusst. Sie ver­spüren die Wehen dann kaum noch als schmerzhaft, können aber trotz­dem den Geburtsvorgang noch ganz bewusst und aktiv miterleben.
      Die Periduralanästhesie wird bei uns rund um die Uhr angeboten und von erfahrenen Anästhesisten durchgeführt. Infos zur PDA bekommen Sie über die Anästhesiesprechstunde, zu der wir Ihnen gerne einen Termin vereinbaren. Auch in unserem Flyer PDA können Sie sich weiter informieren.
    • Lachgas
      Durch die Anwendung von Lachgas kann das Schmerzempfinden signifikant reduziert werden. Die schmerzlindernde Wirkung setzt bereits nach wenigen Atemzügen ein, wodurch die Gebärende die Wehen selbstbestimmt und angstfrei veratmen kann, ohne den natürlichen Geburtsverlauf negativ zu beeinflussen. Die sichere Alternative zur herkömmlichen Schmerztherapie kann in allen Phasen der Geburt eingesetzt werden und hat keine unerwünschten Nebenwirkungen für Mutter oder Kind. 
  • Kaiserschnitt

    Manchmal ist eine normale Geburt Ihres Kindes nicht möglich, zum Beispiel wenn das Kind zu groß für das mütterliche Becken ist oder das Kind die Geburtswehen nicht gut verträgt. In manchen Fällen kann die Steißlage (Beckenendlage) des Kin­des ein weiterer Grund für die Kaiserschnittentbindung sein. Es kann auch vorkommen, dass sich die Hebamme und der Arzt auch während einer Geburt, die zunächst normal begonnen hat, für eine Kaiserschnittentbindung entscheiden müssen. Dies ist z.B. der Fall, wenn sich das Kind nicht richtig in das Becken eindreht oder wenn eine bedrohliche Situation für das Kind oder die Mutter entsteht. Das Team ist für solche Notfälle gut vorbereitet, sodass eine Kaiser­schnittentbindung innerhalb kürzes­ter Zeit durchgeführt werden kann. Im Falle eines Kaiserschnitts darf Ihr Partner oder eine andere Vertrauensperson mit Ihnen in den Operationssaal gehen. Hierbei ist uns wichtig, dass diese Person mit Ihnen im Operationssaal anwesend bleibt.

    Wenn es möglich ist, werden wir den sanften Kaiserschnitt (Methode Misgav-Ladach) durchführen. Dabei bleiben die anatomischen Strukturen der Bauchwand (Nerven, Gefäße, Muskulatur) in ihrem Verlauf erhal­ten. Dadurch verringert sich die Schmerz­intensität nach der Operation. Der stationäre Aufenthalt ist deswegen deutlich verkürzt. Mehr als 90% aller Kaiserschnitte werden unter örtlicher Betäubung in Spinal- oder Periduralanästhesie durchgeführt, sodass die Eltern sofort den Kontakt zu ihrem Kind aufnehmen können, wie bei einer normalen Geburt.

    Bei jeder Kaiserschnittentbindung ist ein Kinderarzt mit anwesend, der das Kind betreut und sich um die Erstversorgung kümmert.

Das Baby lässt uns warten!

Bereits recht früh in der Schwangerschaft informiert Sie Ihr Frauenarzt über den voraussichtlichen Entbindungszeitraum. Am sogenannten errechneten Ent­bindungstermin werden nur etwa 3% aller Kinder geboren. Ca. 85% aller Kinder werden im Entbindungszeitraum von zehn Ta­gen um den errechneten Entbin­dungstermin (siehe Mutterpass) geboren.

Es ist also völlig normal, wenn Ihr Kind zum errechneten Entbindungs­termin noch nicht geboren ist. Ab diesem Tag sollte aber das Wohlbefinden Ihres Kindes alle zwei Tage mittels CTG in der Praxis Ihres Arztes oder nach Absprache bei uns im Kreißsaal kontrolliert werden. Weniger als 10% aller Kinder las­sen mehr als zehn Tage über den errechneten Entbindungstermin hin­aus auf sich warten.

Die Frage der Geburtseinleitung wird dann individuell mit Ihnen besprochen.

Geburtseinleitung

Normalerweise kündigt sich das En­de der Schwangerschaft durch die Eröffnungswehen an. Diese Wehen werden durch ein Hormon, das im Körper der Mutter gebildet wird, ausgelöst. Mit Hilfe dieses Hormons, das auch synthetisch hergestellt werden kann, hat man die Mög­lichkeit, eine Geburt „einzuleiten“.

Wir streben immer eine möglichst natürliche Geburt an und führen eine Geburtseinleitung daher nur bei wichtigen medizinischen Grün­den und nach sorgfältiger Unter­suchung durch. Solche Gründe sind beispielsweise gegeben, wenn der errechnete Ge­burtstermin lange überschritten ist, keine eigenen Wehen einsetzen oder sich eine Gefahr für das Kind abzeichnet.

Kontakt

St. Elisabeth Mayen

Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Siegfriedstraße 20+22
56727 Mayen

Google Maps Route

Telefon: 02651 83-3701
Telefax: 02651 83-1909
E-Mail: gynambulanz-mayen@gk.de

Öffnungszeiten Sekretariat

Sandra Sturtz

Montag bis Freitag:
08:30 - 12:00 Uhr

Sprechstunden

Chefarzt Dr. med. univ. Senad Habibovic

Montag bis Freitag nach Vereinbarung

Sprechstunde Senologie

Oberärztin Brigitte Böwering / Oberärztin Katrin Schwamm
Montag, Mittwoch und Donnerstag nach Vereinbarung

Im Notfall

Notruf (Rettungsdienst / Feuerwehr)

112

Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst

Kinder- und Jugendärztlichen Notdienst Koblenz

Notaufnahmen GK-Mittelrhein:

Notfall ABC