Herzschrittmacher (SM) kommen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit zu langsamen Pulsschlag (Bradykardie) zum Einsatz. Seit fast 60 Jahren werden weltweit mittlerweile hochtechnisierte immer kleiner werdende Schrittmacher implantiert. Unterschieden werden je nach zugrundeliegender Störung Ein- und Zweikammerschrittmachersysteme. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit eine oder zwei Sonden über eine präparierte Vene unterhalb des Schlüsselbeins unter Röntgendurchleuchtung zum Herzen vorzubringen und dort sicher zu verankern. Nach Anschluss an das eigentliche Aggregat und entsprechender Testung wird dann eine Schrittmachertasche unterhalb des Schlüsselbeins gebildet und die Wunde verschlossen. Der Eingriff wird im Rahmen einer Lokalanästhesie unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Zum Einsatz kommen heute Systeme, die auch eine Magnetresonanztherapie (MRT) unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen zulassen.
Implantierbare Defibrillatoren (ICD) bilden seit Jahren einen wichtigen Baustein in der Therapie lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen mit Ursprung aus den Hauptkammern. Hauptaufgabe eines Defibrillators ist die ständige Überwachung des Herzrhythmus und bei Auftreten von bösartigem schnellen Herzschlag (Kammertachykardie, Kammerflattern, Kammerflimmern) diesen mittels eines Elektroschocks zu beseitigen. Da während dieser Formen oft keinerlei Blutfluss vorliegt, kann dieser Zustand einem Herz-Kreislaufstillstand gleichkommen, der bei Fortbestehen zum plötzlichen Herztod führen würde. Ohne einen implantierten Defibrillator müssen diese Zustände möglichst rasch von einem Notarztteam erkannt und mit zwei auf dem Brustkorb aufzusetzenden Elektroden durchbrochen werden. Diese Funktion übernimmt das implantierte ICD-System, wobei in vielen Fällen auch auf schonende Weise durch eine sogenannte Überstimulation bösartiges Rasen ohne Schock beseitigt werden kann. Hierbei werden in kurzer Abfolge mehrere Impulse rasch hintereinander während des Herzrasens abgegeben (Überstimulation).
Das Gerät wird ähnlich wie ein Schrittmachersystem implantiert, wobei seit Jahren jeder ICD auch eine Schrittmacherfunktion aufweist. Auch hier können je nach Notwendigkeit MRT-taugliche Systeme zum Einsatz kommen.
In letzten Jahren stehen ICD-Systeme zur Verfügung, welche ohne eine Sondeneinbringung auf venösem Weg bösartige Formen von Herzrhythmusstörungen beenden können. Hierfür kommen jedoch nur Patienten in Betracht, wo keinerlei Notwendigkeit einer Stimulation besteht. Das Prinzip besteht in der Implantation des Gerätes an die linksseitige Brustwand in den Bereich der Brustwandmuskulatur. An dieses Gerät wird eine Sonde angeschlossen, welche unter der Haut zur Brustkorbmitte und dann im weiteren Verlauf entlang des Brustbeins zum Hals hin positioniert und fixiert wird. Über diese Sonde und das implantierte Aggregat kann eine adäquate Rhythmuskontrolle gewährleistet werden. Bei Auftreten einer bösartigen Rhythmusstörung kann das Gerät wie ein herkömmlicher ICD mittels Schockabgaben diese beenden. Insbesondere bei jungen Patienten und bei Patienten mit fehlenden Zugangsmöglichkeiten über den venösen Weg sind diese Möglichkeiten zu diskutieren.