Hepatologie

Die Hepatologie befasst sich mit Erkrankungen der Leber (Hepar ist das griechische Wort für Leber; Hepatologie = Lehre von der Leber), einschließlich der Gallenwegserkrankungen.
Die Leber ist eines der wichtigsten Organe des menschlichen Körpers und erfüllt multiple Aufgaben. Sie ist das größte Stoffwechselorgan des Menschen und für die Bildung vieler Eiweiße, Enzyme und Botenstoffe verantwortlich. Auch ist sie zentral in das Immunsystem des menschlichen Körpers eingebunden. Aufgrund dieser komplexen und vielfältigen Aufgaben kann die Funktion der Leber nicht, auch nicht vorübergehend, ersetzt werden (anders als z.B. die Nierenfunktion mittels Dialyse). Ohne eine funktionierende Leber kann man nicht leben.
Viele Erkrankungen können die Leber akut oder dauerhaft (chronisch) schädigen. Die häufigsten Ursachen sind virale Infektionen, stoffwechselbedingte Erkrankungen (z.B. die Fettleber) und toxische Einflüsse. Daneben gibt es auch genetische, autoimmune und andere seltenere Erkrankungen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie unbehandelt oft zu einer Leberzirrhose und / oder der Entwicklung eines Leberkrebses führen können.
Zur Abklärung von Lebererkrankungen muss oft eine umfangreiche Labordiagnostik durchgeführt werden. Zur Sicherung der Diagnose ist oft zusätzlich eine Probeentnahme aus der Leber erforderlich.
Allen chronischen Lebererkrankungen gemeinsam ist die Gefahr der Entwicklung einer Leberzirrhose mit ihren Folgen wie der Entwicklung von Bauchwasser (Aszites), Konzentrationsstörungen (Encephalopathie), Blutungen in Speiseröhre und/oder Magen (Varizen), einer Störung der Blutgerinnung oder von Stoffwechselprozessen sowie einer erhöhten Infektanfälligkeit und vieles mehr. Man nennt dies dann auch eine Dekompensation der Leberzirrhose. Eine weitere Folge von chronischen Lebererkrankungen kann die Ausbildung eines Leberzell-Krebses (HCC) sein.

Spezielle Erkrankungen

  • Virale Hepatitis

    Darunter versteht man meist die Entzündung (-itis) der Leber durch spezielle Hepatitisviren. Darunter sind insbesondere die chronische Virushepatitis B, C und D zu nennen. Auch andere Viren können aber eine Entzündung der Leber verursachen. Die Therapie der viralen Lebererkrankungen erfolgt am Kemperhof in der Klinik für Innere Medizin - Nephrologie, Infektiologie unter Leitung von Dr. med. A. Rieke. Die ambulante Therapie kann in der Immunologischen Ambulanz des Klinikums erfolgen.

  • Chronische Gallenwegserkrankungen

    Unter chronischen Gallenwegserkrankungen versteht man vor allem die PSC (Primär Sklerosierende Cholangitis), die PBC (Primär Biliäre Cholangitis) und die autoimmunvermittelte Cholangiopathie. Diese Erkrankungen sind teilweise schwer zu diagnostizieren, führen aber oft im mittleren Lebensalter bereits zu einer fortgeschrittenen Lebererkrankung.

  • Autoimmunhepatitis

    Die Autoimmunhepatitis ist eine Erkrankung bei der unser eigenes Immunsystem Bestandteile auf der Oberfläche unserer Leberzellen als "fremd" einstuft und daher versucht diese zu zerstören. Dies führt zu einer chronischen Entzündung der Leber (Hepatitis), die teils sehr schwer und rasch verlaufen kann. Da die Autoimmune Hepatitis sehr unterschiedlich in Erscheinung treten und oft durch andere Begleiterscheinungen verschleiert werden kann, ist die Diagnostik oft sehr schwierig. Die Therapie ist ebenfalls meist sehr langwierig und oft von einer lebenslangen immunsuppressiven Therapie geprägt.

  • Morbus Wilson

    Der Morbus Wilson ist eine seltene Stoffwechselerkrankung der Leber. Dabei kommt es zu einer vermehrten Kupfereinlagerung in der Leber und in vielen anderen Organen. Meist zeigt sich diese im Teenager- oder jungen Erwachsenenalter. Jedoch dauert es häufig Jahre bis die Erkrankung schließlich diagnostiziert wird. Auch im späteren Lebensalter kann sich diese Erkrankung manifestieren. Unbehandelt führt diese Erkrankung oft zu schweren Lebererkrankungen und/oder neurologischen Symptomen. Es sind sehr gute Therapiemöglichkeiten vorhanden, wenn die Erkrankung diagnostiziert wurde. Allerdings muss auch hier meist eine lebenslange Therapie durchgeführt werden.

  • Hämotomachrose

    Eine weitere seltene Stoffwechselerkrankung ist die Eisenspeichererkrankung (Hämochromatose). Hier kommt es zu einer vermehrten Eiseneinlagerung in der Leber und anderen Organen, teilweise ebenfalls mit schweren Verläufen. Diese Erkrankung manifestiert sich meist erst nach dem mittleren Lebensalter. Mit dem Aderlass steht eine einfach und unkomplizierte Therapieoption zur Verfügung, wenn die Diagnose rechtzeitig gestellt wird.

  • NASH

    Die Fettleberhepatitis (Nicht-alkoholische Fettleberhepatitis, NASH) stellt neben der alkoholischen Hepatitis in Deutschland die häufigste Ursache der chronischen Lebererkrankungen und der Leberzirrhose dar. Bei beiden Erkrankungen gibt es aktuell noch keine spezielle Therapie. Durch kompletten Verzicht auf Alkohol und gesteigerter Bewegung und Gewichtsreduktion bei der NASH lässt sich die Erkrankung aber oft gut behandeln. In den Spätstadien der Leberzirrhose ist häufig aber nur noch eine supportive Therapie oder ggf. eine Lebertransplantation möglich.

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